Das Herz Mariens ist mir ein sicherer, duftender Weg

 

Der Weg, der jedem offen steht. Der Weg, der Weihe führt mich in mein eigenes Inneres und lässt dort immer mehr das Reich Gottes erstehen, das ohne Ende sein wird.

 

Was die himmlische Mutter zu dem weiteren Lebensweg von Lucia in Fatima sagte, das sagt sie jedem der sich ihr weiht. Lucia hatte Maria gefragt, nach dem sie angekündigt hatte Jacinta und Francisco bald in den Himmel zu holen: „Bleibe ich allein?“ Maria sprach nun:

Nein, mein Kind!

Leidest du sehr?

Lass dich nicht entmutigen!

Niemals werde ich dich verlassen!

Mein Unbeflecktes Herz wird deine Zuflucht sein und der Weg, der dich zu Gott führt!“

 

Dies ist eine Grundbotschaft, die wir uns tief einprägen sollten.

 

Maria nennt mich im ersten Satz: „Mein Kind“. Das will ich sein. Dann kann sie an mir wirken, mich schützen und umsorgen. Ich muss es nur wollen! Ein kleines Kind blickt beständig verlangend nach der Mutter. Aus dem zweiten Satz geht hervor, dass Maria mit mir mitfühlt und trägt. Wenn ich ihren Worten glaube, dann geht es wirklich leichter. Weiter folgt die deutliche Ermutigung, die ich mit ihr täglich neu spüre. Und dann gibt sie mir ein Versprechen, dass sie mich nie verlässt, egal was ist! Zuletzt der Aufruf, in Kampf und Bedrängnis in ihrem Unbefleckten Herzen Zuflucht zu suchen, denn ich weiß nun, dass es der sichere Ort ist und auch mein Weg zu Gott!

 

Unsere Einsamkeit, kann uns zu einem Ort der Gnade werden, wenn wir nach der Mutter verlangen. Sie verlässt ihr geweihtes Kind nie - vor allem im bedeutendsten Moment meines Lebens nicht, wenn ich diese Welt wieder verlassen muss! Hierfür beten wir in jedem Ave und wollen täglich daran denken. Menschen, die Maria verehrten, haben oft gesagt, sie plötzlich zu sehen, als sie diese Welt wieder verließen.

 

Nun müssen wir auch wissen, was bedeutet „Unbeflecktes Herz“ für mich und wie trete ich in dieses ein und was bedeutet es als Weg?

Es ist nicht nur der Weg Gottes zu uns, sondern auch unser Weg zu ihm. Schon 1830 ist die himmlische Mutter in Paris erschienen und hat uns ein Licht für die Weihe geschenkt, die Wundertätige Medaille, auf der Sie als Gnadenvermittlerin, sowie ihr und Jesu Herz abgebildet sind und die Aufschrift dessen, was wir Leben sollen: „O Maria ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen!“

Gerade in Lourdes (1858) hat Maria uns dann vor Augen geführt, dass sie nicht nur unbefleckt empfangen wurde, sondern selber die Unbefleckte Empfängnis ist. Das ganze ist für uns noch konkreter geworden durch die Aussagen Marias über ihr Herz, wie wir in der obigen Botschaft sehen. Ihr Herz, darin verbirgt sich, dass sie nicht nur von der Erbsünde verschont blieb, sondern auch selber nicht gesündigt hat.

In Fatima hat sie uns auch gesagt, dass der Herr die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens auf Erden begründen möchte. Das kann doch nicht zu schwer zu verstehen sein, denn Gott krönt das Werk seiner Gnade im Menschen - in Maria, er wohnt bei ihr und wir ehren ihn durch sie.

 

Die Kirche, regiert vom Heiligen Geist, hat ihre Unbefleckte Empfängnis zu einem Dogma - einem Glaubenssatz, erhoben. Das bedeutet für die Gläubigen, dass sie hiernach leben sollten.

 

Die Mutter Gottes verspricht uns das Heil, durch die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens und sagt, dass wir so von Gott geliebt werden, wie Blumen die sie vor seinen Thron gestellt hat. Heil beinhaltet die volle Erlösung und das ewige Leben.

 

Der Eintritt in ihr Herz geschieht immer dann, wenn wir vertrauensvoll zu ihr beten. Durch diesen Eintritt nehmen wir an ihrer Unbeflecktheit teil.

 

Den Weg ihres Unbefleckten Herzens zu gehen, das bedeutet, sie in ihren Tugenden nachzuahmen.

Vorne an im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Das sind die drei göttlichen Tugenden, mit denen wir uns intensiv befassen sollten, auf die wir ganz bedacht sein sollten, weil sie eine Treppe zum Himmel bilden, auf der wir gleichsam durch jeden Akt ihrer Übung weiter aufsteigen und Gott immer mehr erkennen, verherrlichen und ihm immer ähnlicher werden. Sie werden uns zu einem inneren Reichtum und zur Freude. Wir selber werden zu einer Quelle für andere: „Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen“ (Joh 7,38).

 

In ihren Erscheinungen hat Maria öfter durch Gesten auf ihr Herz hingewiesen und es uns dargeboten.

Wir müssen aber nicht nur auf ihr Herz blicken, sondern selber in uns gehen, unser eigenes Herz anschauen, es erneuern, mit anderen Worten heißt dies, es immer wieder aufzuräumen. Darum sollte es mir gehen, ein schönes Herz zu haben. Darauf schaut Gott. Danach sehnen sich alle Menschen.

 

Wie schnell entfernen wir uns mit unserem Herzen von der Quelle, durch Oberflächlichkeit oder eine Gewöhnung an das Gute, wie an das Ungute. Das Gute kann auch sein, dass Gott viel Geduld mit uns hat. Wachsamkeit ist keine Angst, sondern Stärke. Auch das Wissen über das, was wir in diesem Buch so einfach lesen, nutzt uns nichts, wenn wir es nicht auch Schritt für Schritt immer wieder erfassen und verwirklichen.

 

Da gibt es so viele Gaben des Heiligen Geistes, wie auch die Demut, in der meine Mutter immer geblieben ist. Die Demut ist eine freiwillige Anerkennung und Unterordnung unter Gott und kein Minderwertigkeitskomplex oder etwa eine Einbüße des Selbstwertes einer Person, sondern diese zeigt gerade wenn sie diese lebt, wahre Größe. In der Heiligen Schrift hören wir: „ … den Demütigen aber schenkt er seine Gnade“ (Jak 4,6). So gefällt es ihm.

 

Stellen wir uns die Frage: „Gebe ich jemanden etwas Wertvolles, wenn er stolz auf mich blickt?“ Wie dramatisch, wenn wir Gott Vorschriften machen! In der Demut sind wir frei und Gott erhöht uns, er ehrt seine lieben und treuen Kinder. In der Demut erkennen wir was wir sonst nicht sehen können, das kleine Bedeutsame, bis in die kleinste Zelle hinein.

 

Wir erleben heute, dass das Magnifikat sich erfüllt, das unsere Mutter in der Begegnung mit Elisabeth, der gläubigen Mutter des Johannes, des Vorläufers des Herrn, aussprach: „… Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter… Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen…“ (Lk 1,48-53).

 

Ihr mir angebotenes Herz, dahinter verbirgt sich auch, aus diesem zu schöpfen, wie wir schon im Bild der Quelle betrachtet haben und in unseren Gedanken über den Rosenkranz. Ja, Maria kann und will als Vorbild und Mutter uns nähren und stärken. Sie ist nicht nur Gnadenvermittlerin sondern auch Gnadenspenderin, was bedeutet, dass sie von dem gibt, was sie hat. „Ja Maria, Du bist voll der Gnade!“ Das wird jeder sagen, wenn er sie verehrt. Maria hat wirklich alles gegeben, sich selber und ihr Liebstes, ihren Sohn! (vgl. Lk 2,22-24).

 

 

Sie reicht mir als liebevollste Mutter ihr Herz und sagt leise: „Mein geliebtes Kind, siehe das Herz deiner Mutter, wie schön es ist, wie es mit dem Herzen Gottes in einem Takte schlägt, aus Liebe. Atme diese Liebe, nimm sie in dich auf. Verströme auch du ihren Duft!“ Sie will uns so in die ganze Weite des Lebens führen.

 

Machen auch wir unser Herz zu einer würdigen Wohnung, zu einem Ort an dem Gott Geschichten

für das ewige Leben mit mir schreibt. Am Tage des Endgerichtes werden wir uns alle wieder sehen, dann wird unser Herz, unser Inneres allen sichtbar werden. Wenn Jesus unser Herr sein durfte und Maria unsere Mutter, dann wird das Gute für immer bleiben und Freude sein auf ewig, für uns und auch für viele andere.

 

Wir rechnen uns häufig aus, was wir von einer „guten Tat“ selber haben oder wieder bekommen, wenn die Liebe uns dazu einlädt. Der Herr gibt es uns immer hundertfach wieder und das ewige Leben noch dazu. Machen wir einfach! Lieben wir! Lieben wir immer, leben wir fort an aus Liebe, denn dazu sind wir geschaffen. Tun wir alles aus Liebe. So gelingt unser Leben. Die Liebe ist der Weg zur Vollkommenheit, nach der wir uns so sehr sehnen (vgl. Kol 3,14), mit anderen Worten, ist es der Weg der Heiligkeit und es ist der Wille Gottes für jeden Menschen. Die Liebe ist ewig, ihr Augenblick der in uns und mit uns wirken durfte, er ist nicht einfach verflogen, er existiert fort. Die Liebe ist wie Sauerstoff der nicht verbraucht wird – sie ist das Leben der Seele. Wenn unsere Liebe echt ist, bedingungslos und trotz der Fehler, die der andere tat, weiter in mir und für ihn existiert, wie die unserer Mutter, so werden andere durch uns auch glauben und lieben können, weil sie Gott erkennen. Ein Mensch von sich aus, ist hierzu nicht fähig!

 

Je mehr Gott in seiner Liebe in mir wohnen darf, umso mehr erkenne ich meinen Nächsten als Bruder, nicht mehr als Feind, sondern als von Gott gewollt und ebenfalls berufen zum Leben.

 

Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Röm 8,28).

 

Vergeuden wir keine kostbare Zeit mit nichtigen Dingen, wie dem Sammeln von irdischen, vergänglichen

Reichtümern, die uns schon jetzt aus den Händen gleiten.

 

Halten wir auch nicht die unangenehmen Dinge fest, gehen nicht auf in den Sorgen um dieses Leben und konsumieren nicht die unzähligen Storys von vergänglichen Momenten oder Menschen, die vor Gott arm sind und in Gefahr, das wahre Glück zu verlieren. Jagen wir dem nach, was bleibt und uns frei und froh sein lässt.  Der Herr sagt uns: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, sondern sammelt euch Schätze im Himmel“ (Mt 6,19).

 

Beschäftigen wir uns mit dem Heil, mit Gott, bei dem ich jeden Tag der Mittelpunkt bin. Die Dinge um uns herum, die er schuf, sie sprechen jeden Tag von ihm, der weit mehr ist als das, was er erdacht hat.

Jesus sagt uns: „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben“ (Mt 6,33).

 

Mit Maria erleben wir dieses Reich und gehen tiefer hinein. Wir wollen nicht zurück, denn es gibt uns mehr als alles Vorherige.

 

Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken…“ (Röm 12,2).

 

Wie viele Leute ertrinken im Informationsfluss, sie kennen jedes Verbrechen und jede „Sünde“ der anderen und wie leicht meinen wir, alles wissen zu müssen und vergessen, dass Gott heute zu uns spricht.

 

Das ist der erste Schritt, von der Offenbarung Gottes her immer neu denken zu lernen. Wir müssen uns auch mit jedem Tag bewusst sein, dass er eine Gnade ist, eine Gelegenheit zur Abkehr von den Dingen die uns abhalten wollen, vom Reich Gottes. Wir finden Gott nicht in den Medien. Wenn wir z. B. Fernsehen schauen, denken wir, dadurch in der Realität zu leben, doch ist genau das Gegenteil der Fall, wie wir sehen wenn es aus bleibt und wir die Stimme unseres Gewissens besser hören oder das Wort der Befreiung. Beim Fernsehschauen wird der Blick auf etwas Bestimmtes fixiert und somit unsere Sicht und unsere Ansicht eingeengt. Unser Verstand und Herz wird unfrei, von geheimen Ängsten und haltlosen Gefühlen regiert. Gottes Nachricht, ist wahr und aktuell, eine Lösung und keine lärmende Ablenkung oder vorübergehende Meinung oder Täuschung.

 

Nehmen wir an, was die Mutter des Lebens uns hier sagt: „…Öffnet euch im Gebet! Erneuert das Gebet in euren Familien! Setzt die Heilige Schrift an einen sichtbaren Platz in euren Familien, lest sie, betrachtet sie und lernt, wie Gott sein Volk liebt! Seine Liebe zeigt sich auch in der heutigen Zeit, weil er mich sendet, um euch auf den Weg des Heils zu rufen…“ (Botschaft von Medjugorje vom 25.01.1999).

 

Wenn Situationen in meinem Leben kommen, in denen mein Glaube geprüft ist, dann sollte ich mich erinnern, was meine Mutter getan hat: Z.B. als sie mit Josef nach Bethlehem gehen musste, oder als Jesus dann abgelehnt und schließlich ans Kreuz geschlagen wurde. Fragen wir uns auch in den Herausforderungen des Alltags, wie es vor Gott recht ist und wenden uns in Schwierigkeiten an die Mutter, dafür ist sie da. Mit ihr können wir das Leben meistern.

 

Vor allem ruft uns unsere himmlische Mutter zum Frieden auf. Er ist eine Wonne für unser Herz und unsere Seele, denn er ist Gemeinschaft mit Gott. Es geht in unserem Leben immer um den Frieden Gottes, der auf Wahrheit und Gerechtigkeit aufbaut, der durch Gebet und Umkehr kommt. Er sei uns heilig! Gehen wir diesen Weg! In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes“ (Kol 3,15).

 

Liebe Kinder! In dieser Weihnachtsfreude möchte ich euch mit meinem Segen segnen. Auf besondere Weise, meine lieben Kinder, gebe ich euch den Segen des kleinen Jesus. Möge er euch mit seinem Frieden erfüllen. Heute, meine lieben Kinder, habt ihr keinen Frieden und doch sehnt ihr euch danach! Deshalb, lade ich euch an diesem Tag mit meinem Sohn Jesus ein: Betet, betet, betet! Weil ihr ohne Gebet weder Freude, Frieden, noch eine Zukunft habt. Sehnt euch nach Frieden und sucht ihn, denn Gott ist der wahre Frieden! Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“ (Botschaft von Medjugorje vom 25.12.1998).

 

Unser Ziel, sei das Ziel der Weihe, der Wunsch unserer Mutter; die Vollendung und Vollkommenheit,

die volle Einheit mit Gott, das heute beginnende ewige Leben. Mit ihr schaffe ich es!

 

Das will Jesus für uns alle: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48).

 

(Auszug aus dem Buch "Die Weihe - der Triumph" von Frank Möller)